„Diagnose Demenz“ – ein wertvolles Buch

Die Alzheimer-Vereinigung Luzern hat sich – und uns allen - zum 20-Jahr-Jubiläum ein Buch geschenkt. Es heisst „Diagnose Demenz“ und ist ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige, ein wertvolles Werk mit vielen Adressen, im genau richtigen Ton, gut verständlich, informativ, sachlich. Geschrieben hat das Buch die Journalistin und Kommunikationsfachfrau Sandra Baumeler, Geschäftsleiterin der Alzheimer-Vereinigung. Einen wichtigen Beitrag zur guten Aufnahme des Buches liefern die Bilder von Jakob Ineichen und die Gestaltung von Yvonne Portmann.

Verständliche Information sei ein gutes Mittel, um Ängste abzubauen, sagte Stadtrat und Sozialdirektor Ruedi Meier am Jubiläumsanlass der Alzheimer-Vereinigung im Gemeindesaal Meggen. „Es ist die Angst vor dem Persönlichkeits- und Kontrollverlust, die zur Frage führt, ob ich zur peinlichen Figur werde.“ Wenn etwas diese bedrohliche Frage relativieren und zum überlegten Handeln beitragen kann, so ist es der von Sandra Baumeler geschaffene Ratgeber. Weil er Antworten gibt auf drängende Fragen, welche von Demenz Betroffene und ihre Angehörigen stellen.

Beispielgebend ist das Kapitel zur Betreuung von Demenzkranken zuhause. Da gibt es wertvolle Hinweise zum Verhalten bei Aggressionen, zum Alltag des Demenzkranken, der Strukturen haben soll, zum heiklen Thema Autofahren, zur Ernährung, zum Herumwandern und Weglaufen, zur Körperpflege und zur Hygiene. Entscheidend sind am Ende nicht die Sauberkeit, sondern die noch vorhandenen Fähigkeiten der oder des  Betroffenen. Es folgen wertvolle Informationen zum An- und Auskleiden, zur Inkontinenz,  zum Schlafen, zu Schmerzen, zur Sexualität und zum Anpassen der Wohnung. Ausgezeichnet im Buch sind die kleinen Einschübe, die auf ganz konkrete Ereignisse oder Abläufe eingehen.  Da heisst es zum Beispiel: „Vergegenwärtigen Sie sich nach einem schwierigen Moment: Sie waren vor allem ein „Blitzableiter“. Die Aggressionen eines Menschen mit Demenz richten sich nicht gegen Sie persönlich – sie sind ein Resultat der Krankheit.“ Informativ und hilfreich sind auch die Kapitel „Wer was bezahlt?“ und „Das Recht auf Selbstbestimmung“. Genau dieses Kapitel zeichnet den Ratgeber aus: Es enthält Informationen, die man in dieser Klarheit sehr selten findet.
René Regenass – 8. Juni 2012

„Diagnose Demenz – Ratgeber für Betroffene und Angehörige“. 120 Seiten, Fr. 24.50. Erhältlich über www.alz.ch/lu, oder 041 372 12 14 und im Buchhandel.