Warum langweilt die Nati A immer noch nicht?

Von Mario Stübi

Ein Aufschrei ging durch die Schweizer Fussballfan-Gemeinschaft, als die SRG bekanntgeben musste, dass sie die Rechte für die nächste Champions-League-Runde nicht ergattern konnte. Mir egal, Fussball interessiert mich eh nicht. Zum Glück übrigens, denn mit meiner rudimentären Kenntnis des Spiels kann ich bestätigen: Keine Liga langweiliger als unsere Nationalliga A.

Die Spiele an sich wären es glaube ich schon noch. Aber was ist spannend daran, jedes Jahr zuzuschauen, wie der FC Basel ab der vierten Runde vorne wegzieht und eigentlich schon zur Winterpause als Meister feststeht? Was treibt den FCL-Fan an, dennoch innig daran zu glauben, dass es dieses Jahr vielleicht doch noch klappen könnte? Ich kann es mir nicht erklären. Nüchtern betrachtet ist einzig relevant, wer hinter dem FCB Zweiter wird.

Was mich als Nicht-FCB-Fan ebenso ärgern würde, wäre die Korrelation zwischen Rang in der Liga und den Vereinsbudgets. Auch da: Basel mit Abstand voraus. Was ist daran lustig, wenn sportliche Leistung mit Geld gleichzusetzen ist? Warum ist das vor allem nie Thema unter den Fans, sondern nur der Glaube an den nächsten Sieg? Ich werde es wohl «minerläbtig» nicht mehr begreifen. Aber solange der Fussball den Leuten eine tolle Zeit beschert, ist ja auch nichts Schlechtes daran.
10. Juli 2017

Mario Stübi (33) hat Kulturwissenschaften an der Universität Luzern studiert. Er ist freischaffender Redaktor und DJ und für die SP Grosser Stadtrat von Luzern. Er engagiert sich kulturell in diversen Vereinen und Gremien, aktuell für die SRG und die IG Kultur.