„Die Internet-Erfahrung bei 60plus ist beschränkt.“

Im September 2011 fand die erste Veranstaltung des Forum Luzern 60plus statt. Rund vierzig Frauen und Männer fanden sich im Feuerwehrdepot an der Kleinmattstrasse ein und hörten dem damaligen Sozialdirektor Ruedi Meier und der Forumspräsidentin Christina von Passavant zu, die darlegten, was das Forum Luzern 60plus anstrebe. Nach einem Jahr wollen wir kurz Rückschau halten und fragen, wie die Sache angekommen ist.

Ursula Flury, Organisationsberaterin, war von Anfang an dabei. Seit diesem Sommer macht sie in der Arbeitsgruppe „Marktplatz“ mit und erlebt die Zusammenarbeit als positiv. In sporadischen Kontakten mit andern Leuten (Nichtforumsmitglieder) fällt ihr auf, dass viele Mühe haben, auf die Internetseite zu kommen. „Es braucht immer wieder genaue Hinweise auf die richtige Adresse „Luzern60plus.ch“. Ich stelle auch fest, dass eine Mehrheit der Generation 60plus noch wenig Internet-Erfahrung hat. Oder dass einfach die Gewohnheit fehlt, das Internet zu nutzen.“ – Frage: Was könnte besser sein im Zusammenhang mit dem Forum? „Die gesellige Seite kommt etwas zu kurz“, vermutet Ursula Flury. Sie regt an, Kontaktmöglichkeiten zu schaffen, vielleicht einmal im Monat ein Stamm, oder Ereignisse im Jahreslauf entsprechend zu nutzen, den Samichlaustag zum Beispiel, den Sommeranfang, und so weiter.

Andrea Grisch, Wirtschaftsfachmann hat das Startjahr als Bereicherung erlebt. Er schätzte die professionelle Aufgleisung und Begleitung durch die Verantwortlichen. „Die Atmosphäre war angenehm, vorwiegend sachlich, positiv kritisch und aufbauend.“ Als sehr gut empfand Grisch den direkten Kontakt mit verantwortlichen Fachleuten und Politikern. Er würde gerne mithelfen, etwas Nachhaltiges für diese Generation zu bewirken, so unter dem Titel „Wohlfahrt für uns, für die junge und die kommende ältere Generation“. Und nicht zuletzt denkt Andrea Grisch auch an das Zurückgeben, jede und jeder nach seinen Möglichkeiten, zum Beispiel Hütedient, Taxi, Vorträge, Unterstützung der aktiven Generation.

Und was meint die Präsidentin? Christina von Passavant ist erfreut über die gute Resonanz bei Schlüsselpersonen der Stadt, auch bei Fachorganisationen und in andern Gemeinden. „Die Website www.Luzern60plus.ch ist gut gemacht, der öffentliche aktuelle Teil ist spannend. Schade, dass das Ganze eine Einwegkommunikation geblieben ist.“ Als gut besucht erlebt Christina von Passavant die Veranstaltungen des Forums, die Werkstattgespräche, die öffentlichen Auftritte. Eine Absicht habe man wohl etwas falsch eingeschätzt. „Die Forumsleute bringen sich bis heute wenig mit eigenen Ideen und Meinungen in die öffentliche und politische Diskussion ein. Wenn schon, sind es fast immer die gleichen Themen, die beschäftigen. Die Sicherheit auf der Strasse, als VBL-Benützer und als Fussgänger.“ Und etwas unrealistisch eingeschätzt habe sie auch die Arbeit, die mit ihrer Funktion verbunden sei, sagt von Passavant. „Ich bin häufig dran, aber es macht Spass, es bringt Kontakte und Vernetzung.“

René Regenass – 18. Dezember 2012