Die Initiative „Granny Aupair“ ist gerade erst zwei Jahre alt, wurde von der Hamburgerin Michaela Hansen geboren und auf dem Internet präsentiert. „Ein Auslandsaufenthalt als Granny Aupair ist wie ein Abenteuer auf Zeit, aber doch mit der Sicherheit und Geborgenheit innerhalb einer Gastfamilie oder einer Projektgruppe“, heisst es dort.

 Heute finden sich auf der Website Angebote für Frauen 50+  aus aller Welt: Eine Familie mit vier Kindern in Kairo sucht eine Granny, ebenso eine Familie mit drei Kindern und zwei Katzen im Tessin, ein allein erziehender Vater aus der Lüneburger Heide und eine französische Familie aus Grenoble. Weitere mögliche Reise- und Einsatzziele sind zum Beispiel Bangkok, Sardinien, Edmont in Kanada oder Texas.

Wer sich mehr für das Mitwirken in einem Sozialprojekt als einer Familie interessiert, kann wählen zwischen einem Freiwilligeneinsatz in einem Waisenhaus in Vietnam oder Peru, einer Schneidereiwerkstatt in Mali oder einem Frauenprojekt im indischen Jodhpur. Die Dauer der Einsätze variiert zwischen ein paar Wochen bis zu einem Jahr oder mehr. Und wer die Rückmeldungen von Aupair-Omas im Internet liest, erfährt, dass es dabei nicht bei einem einmaligen Erlebnis bleiben muss; wiederkehrende, auch gegenseitige Besuche sind nicht auszuschliessen.

 Granny Aupair beruht auf dem Prinzip Gegenseitigkeit

Der Lohn für diese Arbeit wird nicht in Dollar, Euro oder indischen Rupien bezahlt. Er besteht in der Chance, neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen, Sprachkenntnisse aufzufrischen oder weiterzugeben, für wenig Geld in der freien Zeit ein fremdes Land zu bereisen und den Horizont zu erweitern.

Die interessierten Frauen im Alter von 50 bis 75 kommen aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich. Die Agentur Granny Aupair vermittelt zwischen Angebot und Nachfrage und tut dies so, dass die Bewerberinnen und die Gastfamilien nach Möglichkeit zueinander passen. Andere Details werden direkt zwischen nachfragenden Gastfamilien und angehenden Granny Aupairs ausgehandelt.

Inge S. berichtet auf der Website von Granny Aupair: „Mein Fernweh und meine Reiselust veranlassten mich zu einer Bewerbung bei 'Granny Aupair', und nun bin ich seit 3 Monaten in Tasmanien. An 3 Tagen in der Woche betreue ich den 2-jährigen Elliott einer deutsch-australischen Familie, geniesse das Familienleben, die gemeinsamen Ausflüge und Unternehmungen und die mir verbleibende Zeit für weitere Aktivitäten.“ 

Angetan von der Idee? Alles Weitere auf: Granny Aupair 

Marietherese Schwegler                                                24.1.2012