Wie viel Asche bleibt nach der Kremation?

 Von Beat Bühlmann

 Mit den Fragen an Cornel Suter, dem Leiter der städtischen Friedhöfe, nahm es fast kein Ende. Was kostet ein Urnengrab? Werden die Baumgräber namentlich gekennzeichnet? Wie viel Asche bleibt nach der Kremation? Und wie lange reicht der Platz im Gemeinschaftsgrab? Rund 80 Personen nahmen am Samstag, 29. August, auf Einladung der Stadt Luzern am Rundgang im Friedental teil. Die vierte Veranstaltung zum Thema „Lebensreise – abschiednehmen und aufbrechen“ galt den Abschiedsritualen und Bestattungsformen am Ende der Lebensreise.

 Mit rund 14 000 Gräbern auf einer Fläche 17 Hektaren ist das „Friedental“ der fünftgrösste Friedhof in der Schweiz. Zwischen 800 und 900 Beerdigungen finden dort jährlich statt, wie Cornel Suter den interessierten Gästen zu berichten wusste. Der Friedhof wurde 1885 eingeweiht, unmittelbar daneben wurde zwei Jahre später der Alte jüdische Friedhof eingeweiht, bevor 1943 der neue jüdische Friedhof mit einer eigenen Abdankungshalle eröffnet wurde. Und seit 2008 können sich Musliminnen und Muslime auf dem Grabfeld 15 bestatten lassen.

Grosses Interesse für Baumgräber

Auf die vielen Fragen blieb Cornel Suter keine Antwort schuldig. Die Asche nach der Kremation, zu der auch der Holzsarg gehört, füllt die Urne und ist verhältnismässig schwer zu tragen. Die Baumgräber sind nicht namentlich gekennzeichnet; sie können während 25 Jahren für 3800 Franken reserviert werden und sind sehr gefragt; bereits sind 30 der 90 Baumgräber belegt. Das Gemeinschaftsgrab, mit wunderbarem Blick auf den Rotsee, wurde 1992 eröffnet und bietet Platz für die Asche von 15 000 Verstorbenen. Bis jetzt fanden 6000 Verstorbene hier ihre letzte Ruhe, das – anonyme – Gemeinschaftsgrab kann somit noch weitere 20 bis 30 Jahre benutzt werden; neuer ist ein weiteres Gemeinschaftsgrab mit Namensnennung.

Auf der Homepage der städtischen Friedhöfe finden sich im Übrigen alle Informationen zu den Bestattungen. Ab dem Februar 2016 können Todesfälle direkt im Friedental gemeldet werden. Dort kann man sich auch beraten lassen oder zu einem Trauergespräch anmelden.

Nach dem Rundgang führte die Trauerbegleiterin und Ritualberaterin Barbara Lehner einen Workshop über Abschiedsrituale durch, an dem 40 Personen teilnahmen. „Wenn‘s soweit ist, soll‘s stimmig sein“, sagte Barbara Lehner und informierte über verschiedene Rituale bei Trauerfeiern.
31. 8. 2015

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