Am 12. November im Stattkino: Charlotte Rampling im Film „The Look".

Filme nicht nur über Alter, Krankheit und Tod

Von Beat Bühlmann
Mit dem Film „La Paloma" eröffnet das Stattkino am 17. September die neue Saison von Cinedolcevita. Bis im Frühjahr 2020 folgen weitere neun Filme – immer nachmittags um 14.30 Uhr.

Seit 2011 bietet das Stattkino Luzern als besonderes Sonderprogramm die attraktiven Filme der Reihe Cinedolcevita an. „Wir wollen der älteren Generation ein speziell ausgesuchtes Programm bieten", sagt Geschäftsleiter Peter Leimgruber. „Heute sind viele ältere Menschen kulturell aktiv, bevorzugen aber eine Veranstaltung am Nachmittag." So starten die jährlich zehn Filme von Cinedolcevita jeweils am Dienstagnachmittag um 14.30 Uhr.

La Notte di San Lorenzo
Die diesjährige Saison startet am 17. September mit dem Film „La Paloma" von Sigrid Faltin (Deutschland/Frankreich 2007, 93 Min.). Dieses Lied, die Grande Dame der Unterhaltungsmusik wie es im Flyer heisst, ist über 160 Jahre alt und hat eine bewegte Vergangenheit. Weltweit schmückt es sich mit unterschiedlichen Texten, Rhythmen und Instrumentierungen. Was ist das Geheimnis dieses Liedes? Am 12. November folgt dann „The Look" mit Charlotte Rampling, am 3. Dezember der Film „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Das Programm ist breit gefächert. So zeigt das Stattkino im Rahmen von Cinedolcevita unter anderem den berührenden Film „Ilo, Ilo" von Anthony Chen (Singapur 2013, zu sehen am 3. März 2020) oder den romantischen Klassiker „La Notte di San Lorenzo" von Paolo und Vittorio Taviani (Italien 1982, zu sehen am 7. April 2020).

Für die Programmation ist Geschäftsleiter Peter Leimgruber persönlich verantwortlich. „Ich lasse mich aber durch eine Seniorin beraten, die als administrative Mitarbeiterin an dem Programm beteiligt ist." Leimgruber, selber 71-jährig, führt das Stattkino seit bald 20 Jahren. Da bei Cinedolcevita keine Massenfilme gezeigt werden, sei der Besuch unterschiedlich. „Für uns geht es aber um Qualität und nicht um Quote", sagt Leimgruber. „Hinzu kommt, dass das Bourbaki verkehrsmässig gut erschlossen und mit der Bar der ideale Treffpunkt für ältere Menschen ist." Die Besucherinnen und Besucher schätzten vor allem die Vielfalt des Programms. „Auch sind Filme gewünscht, die von Jugend und Kindheit sprechen und nicht nur von Alter, Krankheit und Tod."

Premiere des Films „Golden Age"
Noch vor dem Start von Cinedolcevita zeigt das Stattkino am 12. September, 19.00 Uhr, als Premiere den Film „Golden Age" von Beat Oswald (Schweiz 2019, 85 Min). Anschliessend findet ein Gespräch mit dem Regisseur und mit Cati Hürlimann, Betriebsleiterin Viva Luzern Rosenberg, statt. Zärtlich und durchgehend unterhaltsam gibt der Film «Golden Age» Einblicke in die wundersame Welt der Superreichen in der Altersresidenz in Miami: ob tägliche Happy Hour oder verrückte Halloween Party, alles ist möglich. Golden Age öffnet exklusiv die Türen des «Palace» und lässt uns teilhaben am Alltag derjenigen, die keine Sorgen mehr haben müssen. Sie sind guter Dinge, finanziell unabhängig und leisten sich nochmals alles, was das Herz begehrt. Ab 13. September läuft der Film im normalen Programm.

Acht Filme zum Thema «Erinnern und Vergessen»
Zum Abschluss des Veranstaltungszyklus «Erinnern und Vergessen» zeigt das Stattkino in Kooperation mit der Abteilung Alter und Gesundheit der Stadt Luzern fünf Filme über das Erinnern und Vergessen. Zum Auftakt ist am Mittwoch, 2. Oktober, 17.00 Uhr, der Film «Erinnern» von Bruno Moll (Schweiz, 2005, 84 Min.) zu sehen. Die Natur der Erinnerung gleicht einem breiten Fluss voller Treibgut. Was wir sind, ist Erinnerung. Ein unfassbarer Strom individueller und kollektiver Zeugnisse bestimmt unser aktuelles und zukünftiges Lebens. Sie bilden das Fundament unserer Existenz. Der Film von Bruno Moll zeigt ein Panoptikum erzählerischer Miniaturen. 27.8.2019
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