Seniorenuni: Neue Themen, grössere Vielfalt

Am 1. September 2015 wird der promovierte Historiker Beat Mugglin (geb. 1949) das Präsidium der Senioren-Universität von Heinrich Meyer übernehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist Mugglin noch an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur als Leiter der Bachelor- & Master Studiengänge tätig. Er gibt Luzern60plus Auskunft auf die Frage, was wir von ihm Neues erwarten dürfen.

Herr Mugglin, sind an der Seniorenuni neue Schwerpunkte zu erwarten, wenn Sie im Herbst als Präsident auch für das Programm zuständig werden?

Beat Mugglin: Ich will das bestehende Angebot, das sehr gut auf die Adressaten zugeschnitten ist, sicher weiterhin gewährleisten. Aber neben Kunst und Kultur kann ich mir auch neue Schwerpunkte im Programm vorstellen, zum Beispiel Themen wie Ökologie und Umwelt. Solche aktuellen Fragen beschäftigen auch ältere Menschen. Eine Herausforderung ist ferner der Umgang mit den neuen Medien. Schon heute sind Ansätze da, diese einzusetzen.

Können Sie ein Beispiel geben?

Ich denke an Videoübertragungen. Vorlesungen können aufgezeichnet und danach im Internet zur Verfügung gestellt werden. So können auch ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, von unserem Angebot profitieren. Wir wissen, dass viele Menschen bis ins hohe Alter interessiert sind. Sie können sich ausgewählte Referate zu Hause im Internet anschauen. Aber für die Mehrheit unseres Publikums ist natürlich der persönliche Kontakt mit anderen Teilnehmern an der Senioren-Universität und mit den Dozierenden wichtig und Teil der Motivation, Veranstaltungen zu besuchen.

Wie stellen Sie sich auf die neuen Alten ein, die so genannten Babyboomer, die andere und breitere Interessen haben als frühere Generationen?

Diese jungen Alten haben zum Beispiel einen selbstverständlichen Umgang mit dem Internet, was wir berücksichtigen werden. Aber das Interesse für Literatur, für Philosophie oder medizinische Themen ist bei ihnen sicher auch vorhanden. Das heisst: Wir werden neue Themen aufnehmen, ohne die alten zu vernachlässigen. Ich denke an Herausforderungen der Gegenwart, an aktuelle politische, gesellschaftliche Fragen.

Heisst das, dass auch der Kreis der Dozierenden erweitert oder verjüngt werden wird?

Die heutigen Dozierenden der Senioren-Universität haben sehr grosse Erfahrung und ein gutes Angebot. Neu könnten wir vermehrt aktive Dozierende der hiesigen Hochschulen engagieren. So könnten wir schneller auch auf aktuelle Fragen eingehen. Ausserdem stellen wir Überlegungen an, wie wir das Publikum erweitern und auch vermehrt Menschen im Erwerbsalter erreichen können. Das würde unter anderem bedeuten, dass wir Vorträge auch zu anderen Zeiten anbieten müssten. Aber von solchen Neuerungen spreche ich noch mit grosser Vorsicht.

Die Fragen stellte Marietherese Schwegler

27. März 2015

Senioren-Universität Luzern