Bühne frei für das Engagement nach der Pensionierung

„Das Bild vom Alter verschiebt sich langsam“, sagte Stadtpräsident Stefan Roth zur Eröffnung der Veranstaltung „Ruhestand – nein danke!“. „Wer in Rente geht, setzt sich in der Regel nicht wirklich zur Ruhe.“ Mit dem Übertritt vom Berufs- ins Rentnerleben müssten sie sich neu orientieren, sagte Roth an die Adresse der rund 200 AHV-Rentnerinnen und -Rentner, die sich im Zentrum St. Michael versammelt hatten. Und als Orientierungshilfe war dieser Abend auch gedacht, wie Corinne Sturm von der Fachstelle für Altersfragen ausführte.

Zum Auftakt des Abends fiel das Durchschnittsalter dieser AHV-Veranstaltung kurzzeitig doch um einige Jahre: Die 20 Kinder der BaBeL Strings, quicklebendig und keck, eroberten mit ihren Instrumenten die Bühne. Um dieses Projekt langfristig zu sichern, standen ihnen in der Anfangsphase Mentoren der älteren Generation zur Seite, wie die Leiterin Graziella Carlen ausführte - und diese Unterstützung könnten sie weiterhin brauchen. Einer dieser Mentoren war Ferdi Steiner von Innovage. Das ist ein nationales Netzwerk mit regionalen Gruppierungen (auch in der Zentralschweiz), die gemeinnützige Projekte unterstützen oder selber lancieren. Die Mitglieder von Innovage sind qualifizierte Berufsleute, die ihr Erfahrungswissen nach der Erwerbsarbeit unentgeltlich zur Verfügung stellen.

Wer pensioniert wird, findet vielleicht wieder mehr Zeit für eigene kulturelle Aktivitäten. Wie das tönen kann, demonstrierte auf der Bühne in Littau eine Musikgruppe von proMusicante. Sinn dieses Projektes ist es, in einem guten sozialen Umfeld und in einem lockeren Rahmen mit anderen gemeinsam zu musizieren – ohne Anspruch auf Perfektion, wie Initiant Urs Krienbühl erläuterte. Schliesslich berichtete der 65-jährige Verwaltungsrichter Roland Wiprächtiger von seiner ehrenamtlichen Arbeit im Schulhaus Littau-Dorf, wo er zweimal pro Woche für die Hausaufgaben- und Lernbegleitung zur Verfügung steht. „Ich finde diese Arbeit spannend, weil der Kontakt mit den Jugendlichen auch mir selber viel bringt“, sagte Wiprächtiger.

Im weiteren erklärte Präsidentin Christina von Passavant, wie das Forum Luzern60plus funktioniert, und Beat Bühlmann, Projektleiter „Altern in Luzern“, zeigte auf, wo „Jobs“ (siehe Links am Schluss des Beitrags) im zivilgesellschaftlichen Engagement derzeit angeboten werden.

Die Veranstaltung für Neu-Rentnerinnen und -Rentner wurde erstmals in dieser Form durchgeführt. Nächstes Jahr folgt dann am 21./22. Juni 2013 erstmals der „Markplatz 60plus“, ein Umschlagplatz für Ideen, Projekte und Begegnungen.
bm. – 26.Oktober 2012

Weiterführende Infos über mögliche Engagements von Pensionierten:
www.babelquartier
www.innovage.ch
www.promusicante.ch
www.luzern60plus.ch