Im Streichelzoo und auf dem Riesenrad

Von Bettina Hübscher (Text) und Joseph Schmidiger (Bild)

Ebenso beeindruckend wie farbig ist das Lebenswerk des mittlerweile 77-jährigen Alfred N. Becker (das Porträt). Becker war ein Macher, Visionär und geschickter Netzwerker und Verhandler. Dank seinem unermüdlichen Einsatz gibt es in Luzern unter anderem die Luga, das KKL, das Medienausbildungszentrum. Auch den Luzerner Tourismus prägte er, so präsidierte er den Verkehrsverein, heute Luzern Tourismus. Als Politiker gestaltete er massgeblich die Krienser und Luzerner Politik über Jahre mit. Bei der Organisation der 800 Jahre-Feier war er federführend.

Am 4. Mai war es denn soweit, im Rahmen von "Zäme erläbe" liess sich eine Gruppe Kinder und Erwachsene von Alfred N. Becker die Entstehung der LUGA erklären, durfte in einem Kurzfilm in die Geschichte der Allmend eintauchen und genoss einen Rundgang samt Besuch im Streichelzoo und eine Fahrt auf dem Riesenrad.

Im Kurzfilm ersichtlich und durch die Erzählungen von Initiator Becker beeindruckend und farbig erzählt: Die Luga  entstand nur durch das Beharrungsvermögen und Verhandlungsgeschick von Alfred N. Becker. Sie wurde mit einem Anfangskapital von lediglich 52 000 Franken 1978 durch die Lumag-Ausstellungsgenossenschaft ins Leben gerufen. Die Geschichte der Allmend wurde im Film anschaulich dargestellt, sie war schon im 17. Jahrhundert ein wichtiger Ort für die Luzerner Militärgeschichte, danach Schauplatz von Spass und Sporterlebnissen für die Bevölkerung. Seit dem 19. Jahrhundert konnten die Luzerner  Pferdewetten abschliessen oder ihrem 1901 gegründeten Fussballclub FCL zujubeln. Es fanden Flugdemonstrationen, Schützenfeste und erste Landwirtschaftliche Ausstellungen auf der Allmend statt.

Bauern und Kühe
Die Landwirtschaft war denn auch ein wichtiger Verhandlungspartner für Alfred N. Becker, als er 1978 Verhandlungen führte mit potenziellen Finanzierern und Ausstellern. In der Anfangsphase waren Kühe, Landwirtschaftsmaschinen und allerlei Attraktionen rund um das bäuerliche Leben zu bewundern. Dies war ein wichtiger Aspekt des schnellen Erfolgs, den die Messe erlebte, die ländliche Bevölkerung strömte schon bald in grosser Zahl auf die Allmend um Rasseausstellungen zu besuchen, sich zu treffen und neue Produkte kennen zu lernen. 1980 fand die Ausstellung dann zum ersten Mal unter dem heutigen Namen Luga statt, 2009 wurde die erste neue Halle erstellt, 2013 die alte Festhalle endgültig abgebaut und nach Bulgarien exportiert – wo sie als Laufstall weiter gute Dienste leistete. Im August 2013 wurde die Messe Luzern eröffnet, mit einer Ausstellungsfläche von 15 000 Quadratmetern. Den Teilnehmern von „Zäme erläbe" wurde ein beeindruckendes Lebenswerk präsentiert und ein vergnüglicher Nachmittag für Jung und Alt bereitet.

"Zäme erläbe" im Wald
Die nächste Veranstaltung von „Zäme erläbe" findet am Mittwoch, 29. Juni statt. Der mittlerweile pensionierte Forstingenieur Christian Ley (69) führt durch den Gütschwald und lädt ein zum gemeinsamen Entdecken der Schätze und der Geschichte dieses städtischen Waldes. Treffpunkt 14.00 bei der Bergstation Gütschbähnli, Eintritt frei, keine Anmeldung nötig.

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