Verkehr beruhigen, Spielplätze aufwerten

Die Quartierbegehungen in Tribschen-Langensand fanden im Rahmen des Entwicklungskonzepts „Altern in Luzern“ statt. Nicht herbeigerufene Experten, sondern die direktbetroffenen Bewohnerinnen und Bewohner sollten aufzeigen, wie das „altersgerechte Quartier“ aussehen soll. Und sie kamen in Scharen. Rund 60 Personen beteiligten sich insgesamt an den jeweils dreistündigen Rundgängen durchs Quartier. Das waren deutlich mehr, als die Organisatoren erwartet hatten.

Ausgestattet mit Schreibunterlage, Beobachtungsbogen, Kartenausschnitt und zuweilen auch mit Fotoapparat gingen die Stadtwanderer auf ihre Tour. Wie wohnlich wirkt das Quartier? Wie sicher fühle ich mich? Wo treffen sich die Quartierleute? Gibt es Läden zum Einkaufen? Ist die Mobilität gewährleistet? So lauten einige der Fragen, die sich ihnen stellten. Am Schluss kamen unzählige Beobachtungen, rund 250 konkrete Anregungen sowie zahlreiche Fotos zusammen, die das Quartierleben aus persönlicher Sicht dokumentierten.

Zu Besuch in der Gassenküche

Die Begehungen im Quartier sollten den Blick aufs eigene Quartier schärfen,  um daraus konkrete Massnahmen für eine bessere Wohnqualität und ein aktives Quartierleben ableiten zu können. Wie sich auf den drei Rundgängen zeigte, ging es den Teilnehmenden aber auch um den Austausch mit anderen Quartierbewohnern. Unglaublich viele Geschichten aus früheren Zeiten und Hinweise auf Veränderungen im Quartier waren zu hören. Höchst informativ waren auch die Begegnungen mit SIP-Leiter Toni Häfliger, den Quartierpolizisten Stephan Achermann und Urs Krügel, mit dem langjährigen Quartierbewohner Paul Kölliker oder mit dem Liegenschaftsbesitzer Nicolas von Schumacher. Zudem wurden die reformierte Kirche im Weinbergli, die Gassenküche sowie eine Wogeno-Siedlung besucht.

Obschon die Beobachtungsbögen noch nicht detailliert ausgewertet sind, zeichnen sich doch einige Schwerpunkte ab: Spielplätze aufwerten, Verkehr beruhigen, das Quartier stärker begrünen, mehr Begegnungsorte einrichten, das vielfältige, attraktive Angebot besser zugänglich machen – so lauten die wichtigsten Erkenntnisse. Bis zu Sommer werden nun – in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit – die Prioritäten für allfällige Umsetzungsmassnahmen gesetzt und allenfalls neue Aktivitäten und Projekte für ein altersgerechtes Quartier in die Wege geleitet. Am Montag, 9. September 2013, wird die Initiativgruppe an einer öffentlichen Veranstaltung im Theater Pavillon darüber informieren.
Beat Bühlmann – 28. Mai 2013