041 422 0 333 für Wohnfragen im Alter

Von Marietherese Schwegler

Sich rechtzeitig mit dem Wohnen im Alter zu befassen, ist nicht jedermanns Sache. Solange es geht, muss ich doch nichts ändern, denken sich viele. Oder sie denken überhaupt nicht daran, dass die Wohnbedürfnisse sich mit den Jahren verändern könnten. Doch immer mehr Menschen überlegen schon am Ende der Familienphase oder mit dem Eintritt ins Rentenalter, wie sie später leben möchten. Sie tun gut daran, denn so lässt sich oft eine Wohnsituation gestalten, die es erlaubt, tatsächlich bis ins hohe Alter autonom zu leben.

Vielfalt von Fragen

So oder so, oft finden sich Antworten auf die vielen Fragen, die sich da stellen, nicht auf Anhieb: Was tun wir mit unserem zu grossen Haus samt Garten, wenn die Kinder ausgezogen sind? Wie kann ich meine Wohnung anpassen, wenn ich langsam etwas gebrechlich werde? Ich möchte nicht mehr alleine wohnen; da gibt es doch interessante neue Wohnmodelle – aber wie finde ich Kontakt zu andern Interessierten?

Die neue telefonische Beratungsstelle für Wohnfragen im Alter kann hier weiterhelfen. Sie wurde initiiert und wird gemeinsam getragen vom Forum Luzern 60plus, der Stadt Luzern (Projekt Altern in Luzern), der Pro Senectute Kanton Luzern sowie dem Hausverein Zentralschweiz. Markus Schuler, Architekt und Spezialist für altersgerechtes Weiterbauen und Wohnen, führt die Stelle. Er ist der erste Ansprechpartner für alle möglichen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen. Denn er ist gleichzeitig Co-Geschäftsführer des Hausvereins Zentralschweiz und befasst sich als Berater und Immobilienfachmann des Hausvereins seit Jahren mit dieser Thematik.

Oft helfen kleine Anpassungen

Mit was für Anfragen an die neue Beratungsstelle für Wohnfragen im Alter ist zu rechnen? Markus Schuler meint, es dürfte oft um die Frage gehen, wie eine nicht hindernisfrei gebaute Wohnung zu verbessern sei, wie in diesem Beispiel: „Ein Mann, dessen alte Mutter einen Rollstuhl benötigt, wollte wissen, wie ihre Wohnung anzupassen sei.“ Bei der Wohnungsbesichtigung durch den Architekten stellte sich heraus, dass die Situation mit Kleinigkeiten zu verbessern ist: Wenige Änderungen bei der Dusche, schräge Tischbeine aus dem Weg schaffen, bessere Beleuchtung. Oder Angehörigen stellten Fragen zur Sicherheit, wenn bei betagten Eltern erste Demenzanzeichen festzustellen sind, zum Beispiel wie gefährlich ein Gasherd sei. „Häufig sind auch Anfragen zu einer Nachfolgeregelung bei Einfamilienhausbesitzern“, sagt Markus Schuler. Da geht es meist nicht bloss um bauliche Aspekte, sondern auch um Erbrecht oder Vermögensfragen. Hier kann er auf das Netzwerk von Pro Senectute und des Hausvereins zurückgreifen und entsprechende Fachpersonen vermitteln.

Ein anderes Thema dürfte am Beratungstelefon auch auftauchen: Menschen im jüngeren Alter, die ein gemeinschaftliches Wohnmodell, etwa eine Hausgemeinschaft mit anderen zusammen realisieren wollen. „Für solche Projekte ein geeignetes Objekt zu finden, ist oft schwierig und braucht einen langen Atem“, weiss Markus Schuler. Aber er kann zumindest verschiedene Interessierte miteinander verlinken.

Was kostet die Beratung?

Kurzberatungen bis 15 Minuten sind kostenlos. Über die Bedingungen einer vertieften Beratung werden Ratsuchende am Telefon informiert. Ebenso über die Vermittlung von Fachpersonen mit anderer Spezialisierung. Das Beratungstelefon 041 422 0 333 ist bedient von Montag bis Freitag, 8.30 bis 11.30 Uhr.
Beratungsstelle für Wohnfragen im Alter

Für Anliegen zum stationären Wohnen ist die Stelle „Beratung Wohnen im Alter“ von Viva Luzern zuständig; sie vermittelt Pflegeplätze und Wohnungen mit Dienstleistungen.

22. Mai 2015