Diskussion der Forumsmitglieder zur Thematik „Verkehrsunfälle mit Senioren“

Zusammenfassung

Infolge zweier tödlicher Unfälle, die sich innerhalb einer Woche im Jahr 2011 in der Stadt Luzern ereignet hatten, erfolgte unter den Forumsmitgliedern eine Diskussion über die Verkehrssituation in der Stadt Luzern und darüber, wie diese insbesondere von der Generation 60plus erlebt und wahrgenommen wird.

Allgemein wird bedauert, dass bei Fussgängerüberquerung oder beim Begehen von Begegnungszonen dass das bestens funktionierende Handzeichen abgeschafft worden ist. Jenes sei früher ein Zeichen der Willensbekundung gewesen, dass der Fussgänger nun die Strasse überqueren wolle; es war sowohl für den motorisierten Verkehr wie auch für den Fussgänger selbst ein Zeichen von Sicherheit. Analog zur Verkehrserziehung von Kindern wurde zudem festgehalten, dass der beste Schutz zur Überquerung einer Strasse wohl immer noch darin besteht, abzuwarten, bis der Autofahrer tatsächlich angehalten hat, bevor die Strasse überquert wird. Vorschlag resp. Frage eines Forumsteilnehmenden: Das Handzeichen ist zwar offiziell abgeschafft, was hindert uns jedoch, es trotzdem anzuwenden?

Als besonders unsicher wird die Situation bei Begegnungszonen eingeschätzt. Es wurde bemerkt, dass offensichtlich viele Auto- und Velofahrer sich nicht sensibilisiert sind, in diesen Zonen auf Fussgänger (insbesondere auf ältere und ganz junge) Rücksicht zu nehmen.

Lösungsvorschlag eines Forumsteilnehmers: Den Strassenbelag in der Begegnungszone auffallend einfärben.

 

Als neue Gefahr im Strassenverkehr wurden nebst rücksichtslosen Velofahrern die E-Bikes genannt, die lautlos plötzlich vorbeirauschen. Dies sei generell für Menschen, die in ihrer Hörfähigkeit  beeinträchtigt sind, eine grosse Gefahr und führe zu Verunsicherung.

Lösungsvorschlag: Bei der Verkehrserziehung in der Volksschule speziell auf die Generation 60plus aufmerksam machen unter dem Motto „etwas mehr Rücksicht“.

Explizit wurden zwei Ampeln (Haltestelle Dietschiberg und Kurpavillon-Luzernerhof) erwähnt, bei denen die Grünphasen sehr kurz bemessen sind. Zudem wurde von einem Forumsmitglied konstatiert, dass die Strassenbeleuchtung nach dem Eindunkeln ungenügend sei. Ein Lösungsvorschlag zudem jeder selber beitragen könne, bestehe sicherlich im Tragen eines hellen Outfits.

Last but not least wurde erwähnt, dass es ratsam wäre, wenn bei neuen Verkehrsführungen (vgl. Obergrundstrasse-Moosstrasse-Sälistrasse) Aufklärungsarbeit von der zuständigen Stelle erfolgen würde, dies z.B: mittels temporär eingesetzten Sicherheitspersonen, die direkt vor Ort auf die neue Verkehrsführung aufmerksam machen.

Die Fachstelle für Altersfragen plant mit der zuständigen Person der Direktion für Umwelt, Verkehr und Sicherheit ein Werkstattgespräch für die Forumsteilnehmenden, um einerseits die aufgeworfenen Fragen zu klären und andererseits generell verkehrspolitische Anliegen einzubringen und zu diskutieren.

Corinne Sturm Zehnder, Fachstelle für Altersfragen