Mit Judith Stamm (1934-2022) ist eine prägende Figur der Schweizer Politik und Ikone der Gleichstellungsbewegung gestorben.

In eigener Sache

Abschied von Judith Stamm

Im Alter von 88 Jahren ist die Luzerner Juristin und Politikerin Judith Stamm gestorben, die seit Jahren Kolumnen für luzern60plus.ch geschrieben hat.Von Max Schmid (Text) und Joseph Schmidiger (Bild)

In ihrer Kolumne vom 5. Januar 2022 befasste sie sich mit dem Tod, ganz auf ihre Art: geistvoll, mit Witz und gleichwohl sachlich nüchtern. Es sollte ihre letzte Kolumne werden.

In einem früheren Text kam sie auf die Aussage einer ehemaligen Pfarrerin am «Marktplatz» zu sprechen. Man solle den Tod eines Menschen feierlich begehen, weil ein reiches und volles Leben mit Höhen und Tiefen zu Ende gegangen sei. Judith Stamm fügte an: «Lasst uns auch die Augenblicke vor dem Ende feierlich begehen und tagtäglich die Ernte wertschätzen, die in jedem Leben eingefahren wird!»

Hier noch einmal die Angaben zur Person, die am Ende jeder Kolumne stehen. Hinter Jahreszahlen verbirgt sich ihr reiches und volles Leben:

Judith Stamm, geboren 1934, aufgewachsen und ausgebildet in Zürich, verfolgte ihre berufliche und politische Laufbahn in Luzern. Sie arbeitete bei der Kantonspolizei und bei der Jugendanwaltschaft, vertrat die CVP von 1971-1984 im Grossen Rat (heute Kantonsrat) und von 1983-1999 im Nationalrat, den sie 1996/97 präsidierte. Sie war 1989-1996 Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen und 1998-2007 Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft.

21. Juli 2022 – max.schmid@luzern60plus.ch