
Hätte sie Zauberkräfte, würde sie die täglichen Staus in der Stadt verhindern: Silvia Strahm. Bild: Joseph Schmidiger
Zehn Fragen an ...
Silvia Strahm
Silvia Strahm kam 1974 zum Studium der katholischen Theologie von Zürich nach Luzern, wo sie bis heute mit ihrer Familie wohnt. Die freiberufliche feministische Theologin und Publizistin ist Mitgründerin des Vereins Frauenkirche Zentralschweiz und der Frauenkirchenstelle Luzern. Gemeinsam mit ihrer Schwester Doris Strahm hat sie das Buch «Mächtig stolz. 40 Jahre feministische Theologie und Frauen-Kirche-Bewegung in der Schweiz» herausgegeben. Dafür haben die beiden letztes Jahr den Herbert-Haag-Preis erhalten. 20 Jahre arbeitete Silvia Strahm in der Benutzungsabteilung der ZHB, die sie später auch leitete. Sie ist Mitinitiantin des Friedhofscafés «Café unter der Linde» im Friedental, Luzern.
- Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
Übersichtlich, Schiffe, Musik. - Rigi oder Pilatus? Und warum?
Keines von beiden. Zu viele Menschen. - Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
Den Durchgangsverkehr reduzieren. Die täglichen Staus in und um die Stadt bereits ab dem frühen Nachmittag müssen verhindert werden. Dazu bräuchte ich leider Zauberkräfte. - Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
Ich habe keinen Lieblingsort, aber Lieblingsrouten: meine wöchentliche Bibliothekstour von der ZHB in die Stadtbibliothek, mit irgendeinem Schiff eine Fahrt auf dem Vierwaldstättersee. - Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
Mit jemandem, der/die Luzern nicht kennt. Vielleicht eine Gelegenheit, das nicht mehr Beachtete neu zu sehen und blinde Flecken zu entdecken. - Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken?
Ich hatte keinen. - Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
Zwei sind mir in Erinnerungen geblieben – die Deutsch- und die Französischlehrerin am Gymnasium in Zürich. Intellektuelle Frauen existierten in meinem familiären Umfeld keine, auch nicht in meiner allgemeinen Wahrnehmung. Dass es sie gibt – eine wichtige Erkenntnis in und für mein Leben. - Warum reden alte Menschen so viel von früher?
Weil man sich die Vergangenheit wie eine klar geordnete Geschichte erzählen kann? - Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
Dass die Neugier bleibt und die Wut über das, was an Unsäglichem geschieht. - Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
Abzweigungen! Der Studienwechsel von der Germanistik zur Theologie, Mutter zu werden, freiberuflich feministische Projekte zu gründen, 20 spannende Jahre mit einem tollen Team in der ZHB Luzern.
13. August 2025 – max.schmid@luzern60plus.ch