Kulturtipps 60plus Oktober 2025

Otto Vetter empfiehlt:
Dienstag, 14. Oktober, 14.00 Uhr
«80 Jahre Zweisamkeit»
Dokumentarfilm von Monika Weibel (CH 2025, 50 Min., Dialekt/d)
Stattkino, Bourbaki Panorama, Löwenplatz 11, 6004 Luzern
Gibt es ein Rezept für ein langes Leben? Elsbeth und Valentin Tobler haben spontan Vieles richtig gemacht. Beide sind über hundert Jahre alt und gehen seit 80 Jahren gemeinsam durchs Leben. Gute Ernährung und viel Bewegung gehören für sie noch immer ganz selbstverständlich zum Alltag. Herausforderungen haben sie stets mit Humor und Toleranz gemeistert. Eine spannende Chronik, von der Zeit ihrer Grosseltern bis in die Gegenwart. Ein bewegendes Zeugnis von Resilienz, Liebe und Zusammenhalt – bis ins sehr hohe Alter.
Gespräch mit der Regisseurin im Anschluss an die Filmvorführung.
Weitere Vorführung: 21. Oktober 2025, 14 Uhr (mit Kurzfilm «Von Brillen und Büffeln», 22 Min.)
stattkino — 80 Jahre Zweisamkeit
Reservation: Tel. 041 410 30 60

Ursula Korner empfiehlt:
Samstag, 18. Oktober 2025, 17.00 Uhr
«Max von Moos — Parade der Erinnerung»
Rundgang durch die Ausstellung mit Stanislaus von Moos
Max Wandeler Stiftung Luzern, Brüggligasse 2, 6004 Luzern
Stanislaus von Moos, Neffe des Künstlers Max von Moos (1903 – 1979) und ehemaliger Professor für Kunstgeschichte an der Universität Zürich, führt durch die Ausstellung und berichtet von seinen Begegnungen mit Werk und Künstler. Bis 29. November präsentiert die Max von Moos Stiftung in den Räumlichkeiten der Max Wandeler Stiftung ausgewählte Werke aus dem Nachlass des Künstlers. Marco Obrist und Christoph Lichtin (ehemaliger Sammlungskonservator im Kunstmuseum Luzern und heute Stiftungsrat der Max von Moos Stiftung) haben eine Auswahl getroffen, die auf die Vielseitigkeit des Werks von Max von Moos hinweist und zur Wiederbegegnung mit einem der wichtigsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts einlädt.
Infos: maxvonmoos.ch und max-wandeler-stiftung.art

Gabriela Schilter empfiehlt:
Dienstag, 28. Oktober, 19.30 Uhr
Sara Gmuer: «Achtzehnter Stock»
Lesung und Gespräch (Moderation: Leslie Schnyder)
Hotel Schweizerhof, Schweizerhofquai 3, 6002 Luzern
Sara Gmuer lässt in ihrem Roman «Achtzehnter Stock» (hanserblau 2025) zwei Welten aufeinanderprallen: die glitzernde des Filmbusiness und die raue des Plattenbaus. Wanda hat sich ihr Leben ganz anders vorgestellt. Statt auf Filmdrehs und Premieren verbringt sie die heissen Sommertage im Hof einer Berliner Platte, wo sie mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock wohnt. Als Wanda eine einmalige Chance bekommt, taucht sie ein in eine Welt, in der Geld keine Rolle spielt und Türen immer offenstehen. Doch wie weit sie auch geht, die Platte in ihrem Rücken wird nie wirklich kleiner.
Ein rauer und zärtlicher, temporeicher und fein beobachteter Roman über Zusammenhalt und Selbstverwirklichung und darüber, dass das Glück manchmal näherliegt, als wir denken.
Sara Gmuer, 1980 in Locarno geboren, verbrachte ihre Kindheit in der italienischen Schweiz, ihre Jugend in Luzern. Nach ihrem Abschluss an der Filmschauspielschule Zürich zog sie nach Deutschland. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin.
Infos: www.literaturgesellschaft-lu.ch/programm
Anmeldung erforderlich: info@literaturgesellschaft-lu.ch
Eintritt: Fr. 20.– / 15.– (LGL-Mitglieder) / 10.– (mit Legi)

Hansruedi Hitz empfiehlt:
Dienstag, 28. Oktober / Donnerstag, 30. Oktober, 20.00 Uhr
Ursula Hildebrand: «ich hab krieg im kopf – ein stück mensch»
Eine Theaterperformance — koproduziert von sonah theater produktionen und Kleintheater Luzern
Spielort: Club Moderne Bar & Karussell, Pilatusstrasse 21, 6003 Luzern
Der Mensch ist über die Zeit hinweg friedlicher geworden, sagen wir. Trotzdem ist die Gewalt nicht aus der Welt zu schaffen. Das Stück erzählt von den Machenschaften, die Menschen anderen Menschen antun, von der unheimlichen Doppelbödigkeit, die in uns allen grummelt und rumort. Und es stellt die Kernfrage unserer Zivilisation: Was macht den Menschen zum Menschen? Steckt da etwas anderes dahinter als die blosse Zugehörigkeit zur Art des Homo sapiens?
Basis und Quelle des Stücks bilden Interviews mit Personen, die von ihren subjektiven Erfahrungen mit Gewalt erzählten. Anhand dieser autobiographischen Erzählungen und in freier Auslegung verbürgter Fakten entstand eine vielgestaltige, bilderreiche Theaterperformance. Sie fragt nicht nach gut oder schlecht, richtig oder falsch. Es ist ein gegenwärtiges und reales Erlebnis, das von dieser zerstörerischen Kraft erzählt, gleichzeitig die Fragilität des Daseins berührt und dabei den feinen Humor nicht vergisst.
Eine Theaterperformance von und mit Ursula Hildebrand (künstlerische Leitung, Konzeption, Rohfassung, Inszenierung), Peter Honegger (damaturgische Begleitung), Nina Steinemann (Ausstattung/Raum), Peter Estermann & Markus Lauterburg (Komposition/Musik), I-Fen Lin (Choreographie), Karl Egli (Lichtdesign), Kevin Graber (Projektionen). Performance: Melinda Giger, Jürg Plüss, Valentin Schroeteler, Judith von Orelli, Vanessa Spörri
Infos & Tickets: Kleintheater — Ursula Hildebrand
Weitere Daten: Di 4.11., Mi 5.11. und Do 6.11., jeweils 20.00 Uhr
Eintritt: Fr. 40.- / 25.-
Weitere Vorschläge der Kulturtippgruppe für Oktober 2025:
Freitag, 10. Oktober, 20.00 Uhr: «Galega Optickle feat. Christy Doran & Imran Khan» — Audiovisuelle Performance im Probehaus WERFT (bei der HSLU Musik). Tipping Points bezeichnen Wendepunkte, an denen Entwicklungen abrupt kippen – ein Bild, das aus der Klimaforschung stammt und für irreversible Umbrüche von globaler Tragweite steht. Das audiovisuelle Projekt «tipping point» von Galega Optickle mit Jan Galega Brönnimann (Bassklarinette, Electronics) und den Gastmusikern Christy Doran (Gitarre) und Imran Khan (Tabla) übersetzt dieses Phänomen in Klang und Bild. www.probehaus-werft.ch
Donnerstag, 16. Oktober 2025, 18.30 Uhr: «Die Stickerin» — Lesung & Gespräch mit Margrit Schriber in der ZHB Luzern im Rahmen der «Lebensreise» zum Thema «Facetten des Erbe(ns)». Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von Maria Antonia Räss (1893 – 1980), einer Pionierin und mutigen Frau, die 1920 mit nichts als einer Sticknadel und Leinenballen im Gepäck von Appenzell aufbrach und mit ihrer Stickkunst in New York eine erfolgreiche Unternehmerin wurde. Anmeldung und Infos: «Die Stickerin» von Margrit Schriber
Donnerstag, 16. Oktober, 20.00 Uhr: «döreschnuufe» — das neue Programm des Luzerner A-Cappella-Frauenquartetts «famm» im Kulturhof Hinter Musegg. Sabrina Rohner-Troxler, Sarah Höltschi, Claudia Greber, Simone Felber beleuchten die «Pause» von den unterschiedlichsten Seiten, gehen der Frage nach, wie wir in der heutigen Leistungsgesellschaft überhaupt noch pausieren können, und fragen sich, ob «döreschnuufe» gezwungenermassen zur Entspannung führt. Die Premiere ist ausverkauft, aber für die 2. Aufführung gibt's noch Tickets.
Donnerstag, 23. Oktober 2025, 18.30 Uhr: «steigerspielmann» zu Gast bei der BSA — Architekturvortrag in der Jazzkantine Luzern. Corinne Spielmann und Sämy Steiger führen seit 2020 ihr eigenes Büro. Sie sprechen über ihre Arbeit bei «steigerspielmann», die sich auf das Vorhandene besinnt und die Identität eines Ortes in den Vordergrund stellt. Ihren Arbeiten liegt eine denkmalpflegerische Herangehensweise zugrunde, die mit dem Bestand wertschätzend umgehen und eine sorgfältige Gestaltung schaffen will. BSA Zentralschweiz