Vicino wird preiswürdig

Hans Beat Achermann

Als eines von drei Projekten ist die Netzwerkorganisation Vicino für den Schweizer Designpreis in der Kategorie Leadership nominiert worden. Der Fokus in dieser Kategorie liegt dieses Jahr auf „Home and Living in an Ageing Society“.

Der Start war klein und bescheiden im Bleichergärtli, doch der Vicino-Pavillon wurde rasch zu einem Quartiertreffpunkt in der Neustadt. Mittlerweile sind es bereits drei Standorte, an denen Vicino ältere Menschen in ihrem Quartier- und Lebensumfeld unterstützen will. Neben der Neustadt sind Littau und Würzenbach dazu gekommen. Ebenfalls dazugekommen ist ein Leistungsauftrag der Stadt. Zu den Partnerorganisationen von Vicino gehört auch das Forum Luzern60plus.

Jetzt wird Vicino sogar schweizweit wahrgenommen - mit der Nomination für den Schweizer Design-Preis. Der Preis wird in zwölf Kategorien vergeben, eine davon ist auf das Leben und Wohnen in einer älter werdenden Gesellschaft ausgerichtet. Der erweiterte Designbegriff meint heute nicht mehr nur Form und Gestaltung von Dingen, mitgedacht sind auch Ideen und Konzepte, also Social Design. So lautet ein Kriterium in der Kategorie Leadership: „ Siedlungs-, Quartier- und Stadtentwicklung mit dem Fokus auf sozialen Austausch, gesellschaftlicher Integration, Versorgung und Dienstleistungen, die das Wohnen zu Hause unterstützen.“ Genau die Ziele also, welche Vicino verfolgt.

Vorzeigeprojekt

So lautet die Begründung für die Nominierung denn auch: „Der demografische Wandel mit einer tendenziell immer älter werdenden Bevölkerung stellt die Alterspolitik der Städte vor neue Herausforderungen. Vicino Luzertn ist eine in jeder Hinsicht überzeugende Reaktion auf diese Herausforderung. Es darf als Pionier- und Vorbildprojekt der ‚Caring Community‘ gelten und ist gleichzeitig  ein  Beispiel für das Potenzial von Social Design und Design Thinking.“

Freude über die Nominierung herrscht bei den Vicino-Verantwortlichen: „Nur schon, dass wir zu den drei ausgewählten Projekten gehören, ist für uns eine grosse Anerkennung“, sagt Tamara Renner, Co-Präsidentin von Vicino. Vielleicht gibt es aber noch mehr zu feiern, wenn am 1. November die Design-Preise in Langenthal vergeben werden.

22.9.2019