Filmszene aus „Irma Ineichen. Erinnerungen an Paris“, im Stattkino am 11. November zu sehen.

In Sorge um die Welt der Enkelkinder

Im zweiten Teil des Veranstaltungszyklus Lebensreise „In zwei Welten zu Hause“ sind die Demenz-Expertin Irene Bopp-Kistler und die Klima-Seniorin Monika Stocker zu Gast. Und das Stattkino zeigt fünf Filme zum Thema.

Von Beat Bühlmann

Nach den vier Gesprächsrunden mit Lesungen und Musik im Hotel Beau Séjour folgen nun im Veranstaltungszyklus Lebensreise „In zwei Welten zu Hause“ zwei Referate im Marianischen Saal an der Bahnhofstrasse 18 (gegenüber dem Regierungsgebäude). Am Mittwoch, 23. September 2020, ist Irene Bopp-Kistler, Geriaterin und leitende Ärztin der Memory-Klinik am Waidspital in Zürich, zu Gast. Am Donnerstag, 15. Oktober 2020, kommt die ehemalige Nationalrätin und Klima-Seniorin Monika Stocker nach Luzern.

Die andere Sprachwelt der Demenz

Frauen und Männer, die an Demenz erkrankt sind, leben oft in anderen Sprachwelten. Sie haben ihre eigenen Worte und Begriffe, ihre eigenen Lebenswirklichkeiten. Wir können wir damit umgehen? Wie trotz allem mit ihnen «im Gespräch bleiben» und sie verstehen? Referat von Dr. Irene Bopp-Kistler, Leitende Ärztin Memory Clinic am Stadtspital Waid in Zürich und Autorin des Standardwerks «Demenz. Fakten. Geschichten. Perspektiven» (Rüffer&Rub, 2016). Anschliessend kommen Menschen mit Demenz selber zu Wort. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Alzheimer Luzern.

Monika Stocker (72) gehört zu den KlimaSeniorinnen, die gegen den Bund klagen und schärfere Massnahmen gegen die Umweltzerstörung fordern. Sie berufen sich dabei auf Artikel 74 der Bundesverfassung, der den Bund verpflichtet, den Menschen und seine Umwelt vor „schädlichen und lästigen Einwirkungen“ zu schützen. „Wir klagen, weil alles, was uns lieb ist, auf dem Spiel steht“, heisst es in ihrem Manifest. Was können wir also tun, damit die Welt unserer Enkelkinder lebenswert bleibt? Als sozialpolitische Grüne der ersten Stunde und als Aktive der GrossmütterRevolution entwickelt Monika Stocker ihre Vorstellungen von einer radikal neuen Gesellschafts- und Umweltpolitik. Referat und Diskussion.

Maria Müller und Irma Ineichen im Gespräch

Mit fünf Filmen im Stattkino schliesst die diesjährige Lebensreise «In zwei Welten zu Hause». Zum Auftakt ist am Mittwoch, 14. Oktober, der neue Dokumentarfilm der Luzerner Regisseurin Maria Müller zu sehen. «Unter einem Dach» erzählt von einer Schweizer Familie, die eine aus Syrien geflüchtete Familie mit fünf Kindern in ihrem Haus aufnimmt. In der von Wohlstand und Frieden geprägten Schweiz treffen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religion aufeinander. Gleichzeitig schweben die Kriegswirren in Syrien wie ein Schatten über der scheinbaren Normalität. Nach dem Film Gespräch mit der Regisseurin Maria Müller.

Zum Abschluss der Filmreihe am Mittwoch, 11. November, sind Irma Ineichen die Protagonistin des Films «Erinnerungen an Paris», und Regisseur Tobias Ineichen zu Gast. Tobias Ineichen besuchte seine 90-jährige Mutter, die Malerin Irma Ineichen in ihrem Atelier in Paris und begleitet sie an ihre ehemaligen Pariser Lebens- und Arbeitsorte. Die Künstlerin zog 1951 als Absolventin der Kunstgewerbeschule Luzern für vier Jahre nach Paris, wo sie als junge Frau unter Existenzialisten und Künstlerin zu ihrer eigenen Malerei fand. Hans Beat Achermann hat vor drei Jahren für Luzern60plus die Künstlerin Irma Ineichen zu ihrem Schaffen befragt. – 17.9.2020

Für die beiden Veranstaltungen im Marianischen Saal sind Schutzmasken obligatorisch. 

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