Annamarie Käch: «Erwerbslose Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, hat mir immer Freude bereitet.» Bild: Joseph Schmidiger

Zehn Fragen an ...                            
Annamarie Käch

«Arbeit mit und für Menschen hat mich in meinem Leben am meisten geprägt», sagt Annemarie Käch. Sie ist aktuell und seit 2023 Geschäftsleiterin beim Verein Jobdach. Sie gehörte 1996 zu den Gründerinnen dieser Institution, die armutsbetroffenen, obdachlosen oder suchtkranken Menschen in Luzern Jobs oder Obdach vermittelt. Menschen am Rande der Gesellschaft zu unterstützen, ist für die langjährige Präsidentin und Seele des Vereins Jobdach «eine Herzensangelegenheit». Aufgewachsen ist sie die ersten 12 Jahre in Kreuzlingen, danach zügelte ihre Familie nach Kriens. Seit 20 Jahren wohnt Annamarie Käch in Luzern. 1991 bis 2023 arbeitete sie beim Kanton Luzern (WAS) und die letzten Jahre als RAV-Leiterin.

  1. Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
    Vierwaldstättersee, Berge, ländlich.
  2. Rigi oder Pilatus? Und warum?
    Pilatus. Er ist mein Hausberg und ich wandere mindestens einmal im Jahr auf den Gipfel.
  3. Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
    Weniger Baustellen im Zentrum, dafür mehr Verkehrsregeln, die genügend Platz für ÖV, Autos, Velos und Fussgänger verlangen. Den Bahnhof weg vom Zentrum verlegen und den bestehenden Bahnhof in Emmenbrücke am Seetalplatz ausbauen.
  4. Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
    Rigi Känzeli. Diese Terrasse ist für mich der schönste Aussichtspunkt der Zentralschweiz.
  5. Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
    Mit unserem Stadtpräsidenten Beat Züsli.
  6. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken? 
    An «verbotene» handgeschriebene Zettelchen mit schönen Botschaften.   
  7. Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
    Diese Lehrperson verstand es in der Sekundarschule, mich ernst zu nehmen und in einer pädagogisch tollen Art zu fordern und zu fördern, so dass Lernen auch in einem schwierigen Alter möglich war.
  8. Warum reden alte Menschen so viel von früher?
    Vielleicht haben diese Menschen mehr Zeit, und es kann sein, dass verdrängte Erlebnisse aus der Vergangenheit wieder hochkommen. Oder vielleicht hat es mit der Einsamkeit und mit dem Reflektieren über das eigene Leben zu tun.
  9. Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
    Grundsätzlich wie vergänglich das Leben ist und wie alles in einem steten Wandel ist. Das heisst, immer wieder loslassen und sich auf Neues einstellen. Gleichzeitig gibt dies mir auch das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht.​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​
  10. Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
    Meine Rückkehr von Genf, wo ich neun Jahre gelebt hatte und der darauffolgende berufliche Einstieg beim Arbeitsamt. Menschen am Rande der Gesellschaft zu begleiten und zu unterstützen, hat mich in all den Jahren am meisten beschäftigt und in meinem Handeln und Denken geprägt.

14. April 2025 – max.schmid@luzern60plus.ch