Mit ihren Werken beflügelt sie die Fantasie: Die Künstlerin Brigitte Steinemann-Reis. Bild: Joseph Schmidiger

Zehn Fragen an ...
Brigitte Steinemann-Reis

Der Keramikkünstlerin Brigitte Steinemann-Reis kann man seit einem Jahr manchmal beim Spaziergang mit ihrem Hund Flora im Bruchquartier begegnen. Sie und ihr Mann Tino wohnen wieder in Luzern. Für fast fünf Jahrzehnte war die alte Chäsi in Rippertschwand (Neuenkirch) der prägende Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Künstlerpaares, von Freunden und Bekannten als offenes Haus geschätzt. Die farbenfrohen und frischen Kreationen von Brigitte Steinemann-Reis sind weit über Luzern hinaus bekannt. Noch arbeitet sie weiter. Das Atelier, das sie zusammen mit Tochter Nina noch immer in Rippertschwand betreut, ist eine sehenswerte kleine Manufaktur, in der Gebrauchskeramik entsteht.

  1. Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
    Freundschaften, kulturelle Vielfalt, Überschaubarkeit.
  2. Rigi oder Pilatus? Und warum?
    Die Rigi, weil ich in Weggis aufgewachsen bin.
  3. Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
    Mehr Diversität mit kleinen Läden, weniger Ladenketten, die auf der ganzen Welt gleich sind. Und statt Parkplätze auf Quartierstrassen aufzuheben, sollte man Innenhöfe autofrei machen und so Grünoasen schaffen.
  4. Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
    Der Richard-Wagner-Park, weil sich da Geschichte, Kultur und Natur (See) zu einem ganz speziellen Ort vereinen.
  5. Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
    Mit einer Marktfrau am Gemüse- und Blumenmarkt.
  6. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken?
    An das «chribelige» Gefühl und die Sommersprossen.
  7. Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
    Lehrer Blum in der fünften Klasse hat meine Stärken erkannt und nicht an meinen Schwächen «herumgestänkert».
  8. Warum reden alte Menschen so viel von früher?
    Das nimmt mich auch wunder. Bei mir ist es das Gegenteil.
  9. Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
    Dass vieles im Leben entspannter ist.
  10. Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
    In der Zeit der Lehre als Dekorateurin und in Abendkursen an der Kunstgewerbeschule bin ich Menschen begegnet, die mir eine Lebensform und Ansichten eröffnet haben, auf die ich so nicht gekommen wäre. Es tat sich mir nach dem wohlbehüteten Leben in Weggis eine neue Welt auf.

10. Juni 2025 – max.schmid@luzern60plus.ch