Urgesteine vom Wesemlin-Quartier


Das kleine Buch mit den Geschichten von den  Menschen auf dem Wesemlin, von der „guten Fee“ bis zur „letzten Bäuerin“, ist Sinnbild und Ausdruck eines Quartierlebens, das eher selten ist. Es bedeutet nicht allen gleich viel, die auf dem Wesemlin leben. Doch im Kern stimmt es wohl schon: man wohnt privilegiert, sozusagen im Grünen, man trifft sich im Giro oder in der Bäckerei, man kennt sich einfach.

Darum wird es für die Autorinnen und den Autor auch nicht besonders schwierig gewesen sein, die Urgesteine auf dem Wesemlin zu finden, mit ihnen zu reden und über sie zu schreiben. Walter Steffen bestätigte es in seinen einführenden Worten an der Buchvernissage im Wäsmeli-Träff. Der Inhalt mit den Porträts hätte sich mehr oder weniger entwickelt, man sei fast weitergereicht worden, von einem Urgestein zum nächsten. Und man habe von Anfang an gewusst, dass man bei der Personenwahl keine Vollständigkeit anstreben wolle. „Die Auswahl geschah zufällig“, heisst es im Geleitwort. „Es sind Lebensgeschichten, stellvertretend für die Vielfalt der Menschen in unserem Quartier.“

Die Idee zum Buch hatte Brigit König. 13 Lebensgeschichten werden erzählt, von Menschen der Jahrgänge 1920 bis 1947. Nur Gertrud Joachim-Körber war noch älter; sie ist 1999 gestorben, die Frau vom „Heimeli“, die Blockflötenlehrerin mit ihrer reichen Lebensgeschichte. Neben Brigit König wirkten Stephanie Kaufmann, Rös und Walter Steffen als Autorinnen und Autor. Die Gespräche und Interviews seien im Laufe der Zeit offener, freundlicher, selbstverständlicher geworden, sagte Stephanie Kaufmann. Walter Steffen dankte der Stadt Luzern, insbesondere Stadtrat Martin Merki, der Fachstelle für Altersfragen und dem Quartierverein für die Unterstützung dieser Freiwilligenarbeit.

Nach der Buchvernissage erlebten die Gäste die Multivision-Tonbildschau des Fotografen Hans Eggermann aus dem Jahre 1987, ein persönliches, sehr nahe gehendes Porträt der Familie Eggermann, die auf dem Wesemlin lebte. Das mit einem Preis bedachte Werk wurde 1990 als Filmbeitrag im Schweizer Fernsehen gezeigt.
René Regenass – 7. September 2017

 

(Das Buch kann bestellt werden bei Rös Steffen, Wesemlinstrasse 74, 6006 Luzern, 041 420 62 86. - roessteffen@gmx.ch)