Einen Strauch setzen als nachhaltiges Erlebnis

Einen Strauch setzen als nachhaltiges Erlebnis.

Sozialarbeit im Landschaftspark

Von Hans Beat Achermann (Text und Bild)

Kindergarten Weggismatt, 8.15 Uhr: Eine sehr bunte Schar von 25 Kindergärtlerinnen und Kindergärtlern, ausgerüstet mit Schäufelchen und Stiefelchen, ein paar ältere Semester, ein paar Mütter und zwei Väter sowie die zwei Kindergärtnerinnen Irene Wicki und Jasmine Kaufmann lauschen gespannt Pascal Bracher zu. Es studiert Soziale Arbeit und hat zusammen Valentina Blaser, Fleur Matson und Jennifer Hugelshofer die Aktion geplant. Es ist ein besonderer Morgen für die Kinder: Sie dürfen an diesem kühlen Vormittag einen Wildstrauch pflanzen, der dann  mit ihrem Namen etikettiert wird. Unterstützt werden die Kleinen von Erwachsenen. Auch das Forum Luzern60plus ist mit zwei Personen vertreten. Nach einem zwanzigminütigen Spaziergang empfängt uns Stefan Herfort, Geoökologe bei der Stadt, und zeigt, wie man fachgerecht Bäumchen setzt und schneidet und wie sich die Fauna im Landschaftspark entwickeln könnte. Ein Biber hat sich bereits im neuen Park umgeschaut und konnte gefilmt werden.

Auf dem noch braunen Acker unterhalb des Friedhofs Friedental, wo früher Schrebergärten waren, liegen schön aufgereiht Spaten, Schaufeln und Pickel und  genau 100 jetzt noch blattlose Wildsträucher, Schneeball und Kornelkirschen, Forsythien und Feuerdorn und viele mehr. Und dann geht’s los: Die Kinder graben in sechs Gruppen mit ihren kleinen Spaten und den farbigen Schäufelchen Löcher in die steinige und feuchte Erde, retten Regenwürmer und lassen sich von den Grossen helfen. Und schon nach einer guten Stunde sind die 100 Sträucher eingesetzt, warten jetzt auf den Frühling, bis Blätter und Blüten spriessen. Für die Kinder und die Helferinnen und Helfer gibt’s wohlverdientes Znüni.

Wachstum verfolgen

„Mit der Aktion sollen Mensch, Natur und Soziale Arbeit verbunden werden“, sagt Jennifer Hugelshofer.  „Kinder und die Erwachsenen sollen dazu animiert werden, den entstehenden Landschaftspark am Rotsee immer wieder zu besuchen und so auch das Wachstum der Sträucher zu verfolgen“, so die Initiantinnen und Initianten. Wildstrauchhecken sind bekanntlich Lebensraumparadiese für viele Tierarten, auch darauf wies Stefan Herfort hin. Bis zu 1000 Tierarten können in Hecken entdeckt werden. Ganz am Anfang des Projekts stand für die Studierenden der Sozialen Arbeit der Gedanke der Nachhaltigkeit – und da ist das Baumpflanzen natürlich sprichwortmässig geeignet. Wie heisst es doch: Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, eine Familie gründen…. Das erste wäre für die Kleinen nun schon mal getan.

Weitere Projekte zum 100-Jahr-Jubiläum unter https://www.benedu.ch/projektuebersicht/

Ökologe Stefan Herford erklärt die Artenvielfalt.

Der Ökologe Stefan Herfort erklärt die Artenvielfalt.